Sonntag, 3. November 2013

NSA-Überwachung überflüssig - Wenn sich jeder freiwillig beobachten lässt

Man stelle sich vor die deutsche Bundeskanzlerin nimmt das Handy zur Hand und die USA hört mit. Was ethisch und politisch völlig unvertretbar ist, geschieht in der Realität aber genau so (ob von Obama gewollt oder nicht). Doch wer ausser den USA kann sonst noch von "Beobachtungen" enorm profitieren? Richtig, Marketingleute. Ob vor Produktlancierungen, während Werbekampagnen oder bei negativ Schlagzeilen - immer möchten Marketingleute wissen wie und ob Kunden auf Ihre Marketingmassnahmen reagieren. Geht es nach Microsoft, könnte man diesbezüglich schon bald gewaltige Fortschritte machen.


Dies aufgrund der nächsten Konsolengeneration von Microsoft, namentlich der XBox One, welche bereits in den Startlöchern steht. Der entscheidende Punkt ist, dass die Konsole zusammen mit der Kinect ausgeliefert wird - eine kleine Kamera welche neue Möglichkeiten für die Videospiele bieten soll. Doch auch im Marketingbereich können neue Wege beschritten werden.

Wie Yusuf Mehdi von Microsoft der Association of National Advertisers Masters of Marketing mitteilte, sei Microsoft in der Position durch grosse Erfahrung im Digital Bereich und immer grösserer Präsenz auf dem Fernseher den Werbeleuten eine "wahre Fundgrube an Daten, die das Marketing völlig verändern könnte" zu bieten. Natürlich wird ebenfalls versichert, dass solche Daten nur verwendet werden können, wenn der Nutzer diese auch zur Verfügung stellen will (aber inwiefern man darauf hingewiesen wird und ob dies effektiv so umgesetzt wird... das ist ja nochmals ein ganz anderes Thema).

Doch wie genau funktioniert diese Kamera? Die Kinect ist nicht nur in der Lage Körperbewegungen, Sprachbefehle, Muskelbelastungen sowie den Puls zu erkennen, sondern kann auch sehen ob der Kunde das TV-Gerät gerade anschaut oder nicht. Dieser Punkt ist entscheidend, kann man somit doch genauestens analysieren, wie der Kunde auf TV-Werbung reagiert. Dies könnte die gesamte TV-Werbeindustrie revolutionieren. Beispielsweise könnten sich Details über Körperbewegungen und Aufmerksamkeit auf den Werbepreis auswirken. Die XBox One funktioniert also wie ein Fernseher - welche jedoch direkt den Kunden anschaut.


Der Vorgänger der XBox One die Xbox 360 hat sich insgesamt 78 Millionen mal verkauft. Sollte sich der Nachfolger in ähnlichen Sphären bewegen und würden auch nur ein Bruchteil der Konsumenten Ihre Daten zur Verfügung stellen, käme dies der weltweit grössten Stichprobengruppe gleich, welche biometrische Reaktionen auf Werbung erfassen könnte.

Ein Fest für jeden Marketinganalytiker.

Gespannt behalte ich diese Entwicklung im Auge. Bahnt sich hier der nächste Datenschutz-Skandal an oder bietet es schlicht völlig neue Möglichkeiten im Marketing? Ebenfalls bin ich gespannt, wie im Unterricht des Moduls Digital Marketing (noch weiter) auf künftige und derzeitige Gefahren neuer Technologien und auch des Social Webs eingegangen wird.


Quelle: http://adage.com/article/special-report-ana-annual-meeting-2013/xbox-reshape-marketing/244605/

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