Mittwoch, 2. Oktober 2013

Unbezahlbares Marketing

Königsklasse ist angesagt. Die Rede ist natürlich von Fussball, Champions League. Es läuft das Spiel zwischen dem FC Basel und den Gästen vom FC Schalke 04 im St. Jakobspark. Das grosse Gesprächsthema am nächsten Tag im Pausenraum sowie in den unzähligen Medien wird jedoch nicht das eher unspäktakuläre Gekicke auf dem Platz sein, sondern die spektakuläre Aktion von Greenpeace.

Die Ihrerseits sind nun wohl in die Königsklasse des Marketings aufgestiegen. Wenige Minuten nach Anpfiff des Spiels seilen sich orange Männer "Mission Impossible"-mässig vom Stadiondach ab - die Kameras filmen alles mit, ein Millionenpublikum schaut zu (inkl. dem UEFA Präsident Michel Platini, der direkt im Stadion sitzt). Bald darauf spannen sie ein gewaltiges Plakat gegen Gazprom, dem Hauptsponsor des FC Schalke und wohlgemerkt ebenfalls dem Hauptsponsor der Champions League selber. Dies mit folgenden Worten: "Gazprom. Don't foul the arctic".
Weitere Worte oder gar Erklärungen sind nicht notwendig. Warum?

Dies übernimmt die Presse ganz von sich aus am nächsten Morgen. Sogar in der 20Minuten (die auflagenstärkste Zeitung der Schweiz) schafft es die Aktion inkl. Transparent auf die Titelseite. Die Aktivisten erreichten mit dieser kreativen und völlig einzigartigen Aktion was sie wollten und auf normale Art niemals erreicht hätten - das breite Publikum über die Ausbeutung der Arktis von Gazprom zu informieren.

Fragen zum Sicherheitskonzept des Basler Stadionbetreibers oder zum Verbleiben der Greenpeace-Aktivisten werden hier einmal ausgeblendet. Die mutige Aktion soll im Vordergrund stehen und vollumfänglich gewürdigt werden. Es bleibt abzuwarten ob von der Wirkung etwas haften bleibt und der Millionensponsor aus Russland nun etwas kritischer hinterfragt wird.

Jedoch bleibt zu sagen: Mission "Aufklärung" - accomplished!

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